2021 war auch für mich ein nicht nur künstlerisch herausforderndes Jahr. Die Begleitumstände des Jahres führten zu weniger Ausstellungen, aber dennoch enstanden einige interessante und für mich spannende Werke. Hier ein kleiner Überblicke, quer durch die verschiedenen Techniken.
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Die letzten Wochen und Monate waren von einem größeren Projekt geprägt, der Auseinandersetzung mit dem Thema Selbstportrait für eine kommende Ausstellung. Selbstportraits oder aktuell Selfies sind nicht meine Welt und doch stelle ich mich gerne künstlerischen Herausforderungen. Selfies an sich, insbesondere in den sozialen Medien, sollen ein Publikum am eigenen Leben teilhaben lassen, etwas über den Menschen erzählen und und und. Für mich war es naheliegend, mein Selbstportrait mit Aspekten meiner Kunst, meinen Bildwelten zu verbinden. Natürlich ist Kunst nur ein Aspekt in meinem Leben, aber durchaus ein wichtiger. Da lag es für mich nahe, mich nicht nur selbst abzubilden, sondern mich auch in meine Kunst zu integrieren, mich mit den Themen die mich in meinen Bildern bewegen, zu verbinden und meine stetige Herausforderung, mich in der Malerei zu verbessern, zu kombinieren. Neben dem Versuch Hauttöne realisitisch darzustellen, mit Perspektiven zu spielen und mich natürlich auch für aussenstehende "erkennbar" zu machen, galt es für mich auch, meine aktuelle Auseinandersetzung mit naturalistischen oder neoromantischen Naturszenarien und Landschaftsdarstellungen voranzutreiben. Neben dem fertigen Werk, findet Ihr hier auch ein paar Zwischenschritte, welche ein wenig mein Herangehen an eine Landschaftsdarstellung wiedergeben.
Eskapismus - dieser eher negativ besetzte Begriff aus der Psychologie - begegnete mir in den letzten Tagen. Er meint Realitätsflucht und ein Abtauchen aus den Schwierigkeiten die der Alltag dem Individuum entgegen wirft, denen man sich nicht stellen möchte. Ohne dies jetzt tiefgreifend und philosophisch durch zu deklinieren kann ich für mich doch sagen, so negativ empfinde ich Eskapismus gar nicht. Vielmehr denke ich, das ein gesundes Maß von Eskapismus und an dieser Stelle möchte ich nur für mich sprechen und nicht mit einem "man" verallgemeinern, mich auftanken lässt. Wenn ich an meinen Bildern arbeite, dann kann ich darin versinken. Einige Zeit meine Umwelt und meinen Alltag hinter mir lassen. Mich den Herausforderungen meines Bildes stellen und vielleicht auch Geschichten imaginieren, die in den von mir kreiierten Bildwelten passieren mögen. Ich kann diese Momente sehr oft als entspannt, heilsam und als ein "Auftanken" erleben und ja, ich mag mein eskapieren in der Kunst und freue mich, wenn meine Arbeiten es dem Betrachter erlauben, wenn auch nur kurz, abzutauchen und sich auf Fantasien und Geschichten einzulassen. Die Realität bleibt mir und uns erhalten, holt uns schnell genug wieder ein und stellt uns vor Aufgaben, die es im Alltag zu meistern gilt. Der künstlerische Prozess ist für mich vielmehr ein positiver Eskapismus, ein Eintauchen in meine Bildwelten, gespickt von den inneren Herausforderungen, die mein persönlicher Anspruch an mich richtet. Kann ich mit meinen Arbeiten Jemanden beim betrachten dazu bringen, in eigene imaginäre Welten einzutauchen, die Fantasie anregen, dann eskapiere ich doch gerne. Ähnliches habe ich in den Tagen und Stunden erlebt, die ich an meinem letzten Bild "Dreamer" gearbeitet habe. Die Umsetzung von Wald und Wasser, die Faszination für alte Bäume und mytholgische Figuren und die Herausforderung, alles so umzusetzen, das es meinem eigenen Anspruch genügt, ich mich denoch entwickele und nicht stagniere, das vereint sich für mich in dieser Arbeit.
Für ein künftiges Projekt des Gemeinschaftsateliers in dem ich tätig bin, dem Co/Atelier in Köln, entstanden einige Arbeiten für das Kunstfenster Nippes. Wie sich dieses Projekt gestaltet? Ich bin selber gespannt, noch ist es in der Entwicklung. Das Thema sind "Zitronen". Ähm ja, nun ist das ja doch ein Thema, das nicht ganz in mein eigenes künstlerisches Sujet passt. Aber warum sich nicht der Herausforderung stellen und mal wieder andere Motive in anderen Herangehensweisen angehen. So habe ich das ganze in Form von Stilleben in verschiedenen Materialien angepackt und alleine die handwerkliche Schulung macht es dann doch wieder interessant. Jetzt bleibt abzuwarten, wie sich das Projekt gestalten wird, ob meine Arbeiten die Kuration der Projektinitiatoren überstehen und was passiert. Ich halte Euch auf dem Laufenden.
Ein kleiner Überblick über meine Arbeiten 2020. Neben einer persönlichen Herausforderung, eine Zeichnung von Anfang der 2000er in Acryl zu übertragen, auch einige kleinere Arbeiten, sowie Motive für die Corona-Ausstellung im Co/Atelier in Nippes
Blaue Woche in Nippes
Offene Ateliers 2020 Bei den offenen Ateliers 2020 bin Ich mit einigen meiner Kollegen im Co-Atelier Nippes (Sechzigstr.57) vom 25-27.09.2020 präsent. Gezeigt wird ein Ausschnitt aktueller Werke. Geöffnet ist Fr. 15-22 Uhr, Sa. 15-22 Uhr und So. 10-17 Uhr. Ich bin Samstag und Sonntag selber vor Ort. Auch hier gilt: bitte Mund-Nase-Schutz mitbringen.
Eine meiner neueren Landschaftsdarstellungen, mit meinen persönlichen Vorlieben / Herausforderungen Wald und Wasser. Hier mit einigen Details
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